Heute stand das Turock ganz unter dem Thema Blackmetal, denn Watain wollten sich die Ehre geben. Vom der ersten Supportband habe ich nicht viel mitbekommen, war etwas spät dran. Mit Deströyer 666 ging es dann für mich los. Hier ging es schon mal gut ab und das Publikum testete die Nackenmuskulatur. Die Australier sind nun seit über 15 Jahren im Geschäft und haben so richtig Spaß an der Sache. Mit ihrer Mischung aus Black-, Death- und Thrashmetal kamen sie bei den Fans so richtig gut an.
Und so zügig es auch bei Deströyer 666 zur Sache ging, so langsam ging es dann voran. Denn nun hieß es warten, warten, warten. Über eine Stunde dauerte es, bis die Bühne endlich fertig war. Hier noch ne Kerze, da noch ’nen Totenschädel… *gähn*… wird das heute noch was?? Das war echt ätzend. Aber dann endlich war es soweit und die Musik ertönte, die Band kam auf die Bühne. Wer diese Musikrichtung und was so an Show dazu gehört nicht kennt, für den mag die Musik und auch das Aussehen der Musiker – allen voran Frontmann Erik Danielsson – recht befremdlich wirken – schwarz-weiße Schminke im Gesicht, blutbesudelt, voller mystischer Zeichen und mit weißen Kontaktlinsen. So richtig schön böse. Ich fand das Ganze eher amüsant. Sowas gehört dann eben zur Show dazu. Glück hatten wir aber insofern, dass die Band auf das Herumgespritze mit echtem Blut verzichtet hat, das stinkt ekelig und geht aus den Klamotten immer so schlecht raus. (Bei Gwar ist es wenigstens nur gefärbtes Wasser, das ist noch lustig, aber echtes Blut möchte ich dann doch nicht abbekommen).
Die Musik gefällt mir ganz gut, auch wenn ich von Watain nicht sonderlich viel kenne. Aber sie erinner mich – je nach Song – sehr stark an Dissection, von denen ich „Where Dead Angels lie“ super gerne mag. Über Watain und ihre Ideologien gibt es genug Diskussionen, die ich hier nicht aufgreifen will (wer ein neues Interview mit Erik Danielsson sehen möchte, hat dazu Gelegenheit auf der neuen Rock Hard DVD). Ich gebe zu, ich war recht unbefangen, was Watain angeht und wollte mir das Ganze einfach mal anschauen. Die Stimmung auf dem Konzert war auf jeden Fall Klasse, musikalisch hat es mir auch gefallen. Alles andere muss jeder für sich selber entscheiden. Für mich zumindest ein gelungener Konzertabend, zu dem auch Deströyer 666 ihren Teil beigetragen haben. Einzig die Warterei während der viel zu langen Umbaupause hat genervt.