Pünktlich zur Weihnachtszeit gibt es nun einen Review zu etwas völlig Unbesinnlichem: „Häns Dämpf: Endlich Mainstream“ – Das ist ein Kuriositätenkabinett aus Wahn und Witz. Die Platte ist nicht emotionslos; es sind aber gerade die wirren – ja vielleicht kann man auch sagen die kaputten – Titel, die wirklich Spaß machen, wenn man hart im Nehmen ist oder einfach selbst auf schräge, bisweilen kranke musikalische Symphonien steht. Und dabei geizt Häns Dämpf nicht mit Botschaften – dennoch steht der Humor eindeutig im Mittelpunkt.
Tracklist:
- Was? Häh?
- Im Abgrund der Ewigkeit – da ist das Licht
- Sehn-Sucht
- Der Eisbär und seine Frau
- Steuerhinterziehungs-Rock’n Roll
- Flieg mit mir!
- Verändert die Gesellschaft
- Wer andern in die Möse beißt, der ist böse meist
- Schreib zurück!
- Mittagspause
- Marx hat Recht
- Hallo
- The Dönerpass
- This is da Häns, ticke ticke
- Im Alleingang
- Über Liebe
- Katzenklo
„Häns Dämpf ist nur ein langweiliger Helge-Schneider-Abklatsch“, so Häns Dämpf in seinem letzten Lied „Katzenklo“. Und tatsächlich: Häns Dämpf muss sich den Vergleich mit unser aller Knallcharge Helge Schneider gefallen lassen. Allerdings ist der junge Künstler sicher kein „langweiliger Abklatsch“, sondern hat sich seine eigene Eigenart aufgebaut. Trotzdem: Wer Helge-Schneider-Humor mag, dem wird Häns Dämpfs Kunstakrobatik vielleicht besonders gut gefallen. Wer Helge-Schneider-Humor als abartig, blöde oder überflüssig empfindet, dürfte auch mit Häns Dämpf nicht allzu leicht warm werden.
Die Platte wird also in jedem Fall nicht jedermanns Sache sein. Wer schrägen Witz mag ist bei ihm aber an der richtigen Adresse. Ich jedenfalls musste nicht selten laut auflachen. Wenn auch bisweilen ein wenig kopfschüttelnd, was vermutlich – aber wer kann das schon wissen? – auch vom Künstler bezweckt ist. Meine Empfehlung: Bei Youtube oder auf seiner Homepage http://www.haens-daempf.de reinhören und -schauen und dann entscheiden, ob 15 Euro hier gut investiert sind. Ich persönlich könnte es mir gut vorstellen. 8/10 Punkte.