„Die So Fluid“ – nie gehört. Dabei gibt es die Band aus London schon seit 2004 und nun schwappt endlich der Sound der Dreierformation auch zu uns rüber. Zwei Alben gibt es bereits und diese enthalten „Catchy“ Songs mit Style und Attitüde in einem modernen Rock’n’Roll Gewand. So steht es zumindest in der Presseinfo. „Die So Fluid“ sind längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die Vorgängerband „Feline“ bestand aus der gleichen Besetzung wie „Die So Fluid“ und war international sehr erfolgreich. Auch die einzelnen Bandmitglieder konnten sich mit diversen Projekten einen Namen machen. Schlagzeuger Al Fletcher wurde z.B. 2003 zusammen mit den Musikern von „Lee Scratch Perry“ mit einem Grammy für das beste Reggae Album „Jamaican ET“ ausgezeichnet. Grog spielt unter anderem für Kelly & Ozzy Osbourne als auch für Mel C von den Spice Girls erfolgreich Bass und im „Kerrang!“ Magazin bekommt sie ihren eigenen Kalender 2009 – jeden Monat ein anderer, schicker, prominenter Bass wie zum Beispiel der vom Motörhead Frontmann Lemmy an der Seite. Dass sie wirklich etwas auf dem Kasten hat kann sie mit ihren zwei Bandkollegen beweisen – nämlich in ihren Songs auf „Spawn Of Dysfunction (2005) und dem aktuellen Album „Not Everybody Gets A Happy Ending“ (2008). Zwischen 2003 und 2006 spielten „Die So Fluid“ über 300 Gigs u.a. mit „Mindless Self Indulgence“, „Drowning Pool“ und „Clawfinger“. Ausgelastet scheint die Band mit den Live-Auftritten aber nicht zu sein – denn noch während der Tour zum Album „Spawn Of Dysfunction“ schreibt und produziert man bereits an dem Material für das nächste Album „Not Everybody Gets A Happy Ending“. Nach zwei Jahren und unzähligen Sessions, in denen „Die So Fluid“ ihren Sound noch weiter perfektionierten, wurde das Endprodukt in den Battery Studios / London von Mark Williams aufgenommen. Am 21.11.08 wurden nun beide Alben bei GSA veröffentlicht und Anfang 2009 ist ein weiteres Album geplant.
Line-Up:
- Grog – vocals, bass
- Al Fletcher – drums
- Mr. Drew – guitar
Tracklist:
- Gang Of One
- Test Confessional
- Existential Baby
- The Kiss & Then The Kick
- Happy Hallowe’en
- Vorvolaka
- Pigsy
- Something To Say
- Throw You Away
- Swam Beneath Me
- Not Everybody Gets A Happy Ending
Ich gebe zu – vom Erscheinungsbild der drei Musiker, würde ich die Musik eher in den Gothic Bereich einordnen, aber gleich nach den ersten Takten des Openers „Gang Of One“ stelle ich fest, dass die Stimme von Sängerin und Bassistin Grog zwar ab und zu sehr mystisch dunkel rüberkommt, der Musikstil aber eher in den Rock und Rock’n’Roll Bereich einzugliedern ist. Gerne wird hier auch Punk mit Rock und Metal gemischt und das auf eine sehr energiegeladene und explosive Art. Die Gesangsstimme von Grog passt sich den jeweiligen Stimmungen der Songs an und klingt bei ruhigeren Songs wie „Throw You Away“ anfangs sanfter und steigert sich im Gitarrenlastigen Refrain zu einem wütenden und aggressiven Gesang. Besonders gut gefällt mir „The Kiss & Then The Kick“, weil der Song so richtig für Abwechslung sorgt. „Something To Say“ ist ein typischer Punksong und gesanglich der wohl komplizierteste Track, da schnell zwischen harmonischem Gesang mit Melodiestruktur und wütenden und rotzigen Shouts abgewechselt wird. Aber auch hier zeigt Grog mit Bravour, was ihre Stimme so alles leisten kann.
Rock, Punk, Metal und Rock’n’Roll – das sind die Musikstile die den Musikfan hier erwarten. Das Dreiergespann um Frontfrau und Sängerin Grog präsentiert sich hier sehr abwechslungsreich im Songwriting und jedes Bandmitglied beherrscht sein Instrument ohne Patzer. Ich bin schon sehr gespannt, ob „Die So Fluid“ live auf der Bühne noch mehr Spielfreude zeigen, als sie es auf der CD schon tun. Diese Band rockt! 9/10 Punkte.
Anspieltipps: Existential Baby, The Kiss & Then The Kick, Happy Hallowe’en
Release: 21.11.08