Was macht ein Künstler, dessen Bandbus zwischen zwei Shows aufgebrochen wird und dessen gesamtes Equipment, samt persönlichem Hab und Gut entwendet wird? Die einen werden fluchen, andere schreiben Songs. So auch im Fall des Wahl-Hamburgers Martin Kilger. Nackt bis auf die Haut und sehr akustisch präsentiert sich Martin auf zwölf sehr persönlichen Songs. Als Absolvent der Kölner Kunsthochschule für Medien beherrscht der 1975 in Tübingen geborene Martin Kilger sowohl sein Handwerk als auch die Kunst der kleinen und großen Dramaturgie. Das bewies er schon als Regisseur für Videoarbeiten von u.a. Xavier Naidoo und die Brothers Keepers, die prompt für den „Echo“ und den „Comet“ nominiert wurden, und das zeigt er auch bei Songs wie der zweiten Single „Fly“. Eine kleine Liebesballade, die positiv, fast in Glückseligkeit erstrahlend, erblüht und zum eigentlichen Höhepunkt, dem Refrain, leise schwebend wieder entschwindet. Mit der aktuellen Single „Der Garten“ ermöglichte uns Kilger bereits im Juli einen ersten Einblick in das „Nackt“(*)-Album. Waren es in der Vergangenheit Kollaborationen mit z.B. Xavier Naidoo oder Franky Ziegler (Panik), sind es aktuell auf „Nackt“ der Rapper Metaphysics, bekannt durch die Söhne Mannheims oder MellowBag, der beim letzten Album-Track „Liebe“ ein Solo-Rap-Feuerwerk abfackelt und natürlich die fabulösen „Sarahjammin’“ aus Hamburg, die sich sogar (splitter-)„Nackt“ auf dem Back-Cover der CD präsentieren. Auf „It Don’t Matter“, der einzigen englisch-sprachigen Nummer auf dem Album, stellt deren Sängerin Sarah Jane McMinn (u.a. auch Chorsängerin bei Ina Müller) ihre kraftvolle Soul-Stimme in einer kompromisslosen Unplugged-Version unter Beweis. Für Herbst 2010 ist eine ausgedehnte Clubtour in Planung.
Tracklist:
- Unplugged
- Wir müssen reden
- Spiegelbild
- Zoonclaan
- Siehst du die Sonne
- Geh mit dem Tag
- Fly Reinhören
- Wirklichkeit im Traum
- It don’t matter
- Der Garten
- Kleiner
- Liebe