Christopher Wieduwilt findet, dass sein Name nicht unbedingt als Songwriter-Projekt taugt. Deshalb nennt sich er sich „A Crush on Yesterday“, denn das „steht für all das Erlebte, an dem man festhalten will und nur zu gerne zurückgehen würde, um es noch einmal zu durchleben“. Und das kommt in seinem – aufgepasst – kostenlosen (!) Debüt-Album „Between Reality And Insanity“ auch ziemlich gelungen rüber.
Tracklist:
- No one knows the world like I know
- OK, that was a lie
- Rewirte this path
- Flashlights follow me
- Two days
- Between reality and insanity
- What brings me you
- Writing words in the sand
- Reality lost
Die Akustiksongs sind in wunderbare Melodien verpackt, die gleich ins Ohr gehen. Der Künstler schafft es so tatsächlich getreu seinem Projekt-Namen eine melancholische Stimmung zu vermitteln. Auch die englischen Texte sind keine langweilige Standardkost – man merkt, dass sich jemand Gedanken gemacht hat. „A Crush On Yesterday“ besingt aber keine depressiven Vergangenheitsreflexionen, sondern liefert eher andächtige Erzählungen aus einem bunten Topf von Erinnerungen. Leider ist Wieduwilts Stimme nicht ganz so überzeugend wie die äußere Verpackung, was allerdings enorm geschmacksabhängig bleiben dürfte.
Wer englischsprachige Singer-Songwriter mag, sollte hier unbedingt reinhören. Und jeder andere eigentlich auch, denn schließlich gibt es neun Songs und insgesamt 37 Minuten Klang für weniger als n‘ Appel und n‘ Ei, nämlich völlig kostenfrei auf der MySpace-Seite des Künstlers zum Download. 8/10 Pkt.