Cover: J.B.O. - Killeralbum

J.B.O. – Killeralbum

Cover: J.B.O. - KilleralbumZiemlich genau 2 Jahre ist es her, dass die Blödelbarden aus Erlangen ihr letztes Studioalbum „I don’t like Metal – I love it!“ veröffentlicht haben. Inzwischen gab es noch zum Jubiläumskonzert von 2009 die CD-DVD „2000 Jahre J.B.O.„, doch jetzt ist es Zeit für neue Songs. Auf die CD hab ich mich schon gefreut, schließlich gehören J.B.O. zu meinen Lieblingsbands. Also erstmal rein in den Player und ab dafür.

Line-Up:

  • Vito C. – vocals, guitar
  • Hannes „G.Laber“ Holzmann – vocals, guitar
  • Ralph Bach – bass
  • Wolfram Kellner – drums

Tracklist:
Pressefoto: J.B.O. (Killeralbum 2011)

  1. Dr. Met
  2. Rock’n’Roll Märtyrer
  3. Killer
  4. Armageddon
  5. Dadadiedadadadei
  6. Drei Akkorde
  7. Familienanzeige
  8. Ich bin Dein
  9. Kalaschnikow
  10. Jenseits
  11. Tony Marshall
  12. Download
  13. Heimatlied
  14. Reklame
  15. 3 Tage blau
  16. Nein Mann

Einmal im Player fängt die Scheibe mit „Dr. Met“ schon richtig gut an. Das Cover von den Doobie Brothers (The Doctor) ist mal wieder eine Hymne an den Metal. Aber ohne die geht es bei J.B.O. auch einfach nicht, das gehört dazu und für den echten Metal- und J.B.O.-Fan natürlich auch. Der Song rockt und macht richtig Spaß. Wobei ich sagen muss, dass ich das Original nicht kenne und es daher auch nicht als Cover hätte identifizieren können, wenn mir das nicht geflüstert worden wäre.

In ähnlichem Tempo und ähnlicher Laune geht es direkt mit „Rock’n’Roll Märtyrer“ weiter. Ob ich die Jungs allerdings wirklich bedauern soll, bei dem ach sooo schlimmen Leben als Rockstar? Ich glaube nicht ;) Auch der Titeltrack „Killer“ zum Album geht richtig gut ab und ist ein „Hannes-Song“, er ist ja meist für die musikalisch härteren (und doch textlich oft entgegengesetzten) Songs zuständig, siehe „Gänseblümchen“. Hier erfahren wir auch, warum Ingrid – die hübsche Dame auf dem Cover – eine Feder in der Hand hat: schließlich geht es hier nicht ums killen, sondern killern.

Apropros Cover: wenn J.B.O. schon die meisten ihrer Cover-Songs nicht genehmigt bekommen, so haben sie diesmal ein astreines „Cover Cover“ hingelegt. Die Ähnlichkeit zu Iron Maidens „Killers“-LP ist nicht zu übersehen und absolut J.B.O. Das geilste J.B.O.-CD-Cover ever. Warum die Figur allerdings „Ingrid“ heißt, entzieht sich meiner Kenntnis, da das Orignial doch „Eddi“ getauft wurde.

Dann folgt wieder ein typisches Merkmal eines J.B.O. Albums: Gelaber ohne wirklich tieferen Sinn. Au man, wie kommen die nur immer auf so nen Blödsinn?? Aber schmunzeln muss man doch. Etwas ruhiger geht es mit der Akustik-Gitarre bei „Dadadiedadadadei“ zur Sache, der Song schwebt vor allem im Refrain leicht dahin. Hier bietet sich für Konzerte wieder Romantik 2.0 an: leuchtende Handydisplays. Wer hat heutzutage schon noch nen Feuerzeug dabei? Im Gegensatz dazu steht der Text, der durchaus ernst ist. Der Song erinnert ein wenig an die ruhigen Parts von „Ein guter Tag zum Sterben“, kann was das Hit-Potential angeht aber damit nicht so ganz mithalten, kommt aber trotzdem richtig gut.

Nicht ganz so ernst zu nehmen ist dagegen der Song „3 Akkorde“, wobei es schon stimmt: mit nur 2 Akkorden können Hits geschrieben werden. Man kann das aber auch mit mehr Akkorden und Harmonien erreichen. Ins Ohr geht der Song jedenfalls. Nach ein bisschen Gelaber geht es dann mit „Ich bin Dein“ etwas elektronisch untermalt weiter. Ein typischer Ralph-Song, der zwar coole Riffs hat, mich aber auf Dauer etwas nervt. Allerdings war ich noch nie ein Fan der Songs mit Ralphs Handschrift. Wem diese jedoch gefallen, der wird auch diesen mögen.

Ob Hannes es wohl schafft, dass alle lieb zueinander sind? Zumindest wünscht er es sich in „Kalaschnikow“, ein Song wieder mit Gegensätzen: harte Riffs und ganz viel „Liebhaben“. Ich musste ziemlich schmunzeln beim Hören.
Aaahh.. ein Cover! DAS erkenne auch ich, schließlich war „Jenseits von Eden“ (Nino de Angelo) schon immer ein Ohrwurm. Cool. DAS ist auch absolut J.B.O.. Auch wenn sie es eindeutig ebenfalls verstehen, eigene Songs zu schreiben, gehören die Cover nun mal dazu und sind ihr Markenzeichen. Schade, dass sie nur noch so wenige genehmigt bekommen, Ideen haben die Franken schließlich jede Menge (Nachzulesen unter „abgelehnt„, da wären schon ein paar Hammer dabei..). Beim Text musste ich zweimal hinhören, um dahinter zu kommen, was alles in ihm steckt (und musste dann noch mehr in mich hineingrinsen als eh schon). Für mich ein absolutes Highlight des Albums.

Nach ein bisschen Geblödel kommt dann das offizielle Statement zu den heutigen Möglichkeiten, sich Musik illegal zu beschaffen, z.B. per „Download“. Dass viele in der Musikbranche dagegen kämpfen, ist ja vollkommen klar. Doch J.B.O. machen direkt noch ein Lied daraus, was auch noch richtig gut ins Ohr geht, wie ich finde. Ein typischer Vito-Song.
Mit dem „Heimatlied“ kann ich mich nicht 100%ig anfreunden, auch nach mehrfachem Hören nicht. Wobei einige Passagen schön groovig, andere rockig sind.

Sehr lachen musste ich dann bei der Reklame für das Schädelspalter-Pils. Bisher kam der Sex auf der CD schließlich auch viel zu kurz ;) Also muss man es wenigstens erwähnen..
Hey, ein Ralph Song, der mir sogar recht gut gefällt. Ein Thema, was bei J.B.O. ebenfalls nicht fehlen darf – feiern und saufen. Sie müssen ihrem Ruf ja schließlich alle Ehre machen. Der Refrain lädt gleich zum Mitsingen ein.
Wie? Schon der letzte Song? Kann ja gar nicht sein, die CD verging ja wie im Flug. Langweilig war es bestimmt nicht. Mit „Nein Mann“ (Laserkraft 3D) gibt es das dritte und letzte Cover des Albums. Auch hier sagt mir das Original gar nichts. Ein netter Song zum Abschluss, wenn auch einer der etwas schwächeren Nummern. Muss man halt mögen. Am Ende -nach 5,5min Stille- kommt dann der typische Hidden-Track, sprich relativ sinnfreies Abschluss-Geblödel, was mich irgendwie ein bissel an Rüdiger Hoffmann erinnert.

Insgesamt ist das mal wieder ein richtiges J.B.O. Album: rockig, macht Spaß, mit sinnfreiem Geblödel, viel guter Musik und Coversongs (wenn auch leider viel zu wenige). Außer den üblichen Themen wie Sex, Metal und Blödsinn setzt die Band ihr Zeichen gegen den Musikklau. Wobei sie schon seit langem immer wieder darauf eingegangen sind. Doch dieses Mal war es Zeit für einen eigenen Song.
Meine Anspieltipps sind „Dr. Met“, „Rock’n’Roll Märtyrer“, „Killer“, „Download“ und vor allem „Jenseits“. Wobei mir ein Mega-Hit a la „Ein guter Tag zum Sterben“, „Verteidiger des Wahren Blödsinn“ oder „Glaubensbekenntnis“ (ich könnte noch mehr aufzählen, ich habe so viele Lieblingssongs von J.B.O.) fehlt. Aber vielleicht kommt das ja noch, denn die neuen Lieder müssen sich erst einmal gegen die anderen behaupten und in mein Gehirn einbrennen ;)
Auf jeden Fall steigert sich die Band seit der für mich schwächeren „Head Bang Boing“ wieder von Album zu Album. Jedem J.B.O. Fan sei das Killer-Album ans Herz gelegt und wer noch nicht weiß, wer J.B.O. sind (Schande über Euch…), der kann mit der neuen CD einen guten Eindruck gewinnen. Hört also mal rein!

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J.B.O.: 
Killeralbum
Unsere Wertung: 90%
Killeralbum 
wurde am 19. August 2011 
über Megapress Gmbh & Co. KG (Soulfood) 
veröffentlicht.
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7 Antworten

  1. Ich erinnere mich noch, wie ich als Norddeutscher J.B.O. Fan wurde. Ich hörte mal den Star Track im Auto eines Freundes auf der Fahrt zur Berufsschule. Das Ganze ist mittlerweile ca. 12 Jahre her. Seitdem bin ich eben J.B.O. Fan. Man muss die Musik einfach mögen. Ganz ehrlich, ich bin so der Musik-Typ, der alles hört, aber am liebsten eigentlich Dance Musik. Metal höre ich nur J.B.O. denn die Musik empfinde ich als anders, vielleicht liegt es an den Texten? Die Texte sind bei diesem neuen Album auch wieder klasse. Gestern habe ich das erhalten und bisher 4 Mal durchgehört, könnte aber bisher nicht sagen welches mir am besten gefällt, das wird wohl stimmungsabhängig sein, wie immer bei J.B.O.

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