Es wurde mal wieder Zeit für eine Rezension eines Albums, das ich persönlich allen Fans des Hair-Metal und Glam-Rocks ans Herz legen will. Und zwar geht es um die 2000 in Los Angeles gegründete Hair-Metal-Band „Steel Panther“, die sich damals noch „Metal Shop“ nannte. Später wurde der Namen in „Metal Skool“ geändert und bis die Band sich letztendlich für „Steel Panther“ entschied, versuchten sie noch den Namen „Danger Kitty“ – die Verwirrung ist also perfekt. Genau wie die Frage „Meinen die das wirklich ernst?“, die mir und sicherlich vielen anderen im Kopf herum schwirrt. Als mir ein Bekannter erstmals das Video zum Song „Community Property“ zeigte, wusste ich ehrlich gesagt nicht so recht, wo ich die Jungs einordnen sollte. Ihr erstes Album „Hole Patrol“ erschien 2003 in Eigenregie und „Steel Panther“ gewannen den Contest „Best Tribute Band In The Universe“ – nein nicht „Cover-Band“ – wer den Film „Rockstar“ gesehen hat weiss wovon ich rede ;-)
In Kalifornien haben sich die Jungs einen guten Ruf erspielt. Das Album „Feel The Steel“, das 2009 bei Universal Records erschien, stieg auch direkt in die US-amerikanischen Billboard-Charts ein und verhalf den Haar-Metallern zu internationalem Erfolg. Live toben sich „Steel Panther“ so richtig aus und spielen neben den Eigenkompositionen auch bekannte Songs aus den 80er Jahren. Oft stehen auch prominente Künstler mit ihnen auf der Bühne – z.B. Paul Stanley, Corey Taylor, Tom Morello, P!nk oder auch Avril Lavigne. Kein Wunder also, dass die Konzerte immer gut besucht sind und auch bei ihrer Tour durch Deutschland war immer volles Haus angesagt.
Line-Up:
- Michael Starr – Gesang
- Satchel – Gitarre, Gesang
- Lexxi Foxxx – Bass, Gesang
- Stix Zadinia – Schlagzeug, Gesang
Tracklist:
- Death To All But Metal
- Asian Hooker
- Community Property
- Eyes of a Panther
- Fat Girl (Thar She Blows)
- Eatin‘ Ain’t Cheatin‘
- Party All Day (Fuck All Night)
- Turn Out The Lights
- Stripper Girl
- The Shocker
- Girl From Oklahoma
- Hell’s On Fire
Zu allererst wird man vom Erscheinungsbild der Jungs von „Steel Panther“ geblendet: Haarspray-Frisuren, zerrissene Shirts, Tattoos und Spandex-Hosen sind das Markenzeichen der klassischen 80er Jahre Hair-Metal-Tribute-Band – wobei sich nur Sänger Michael Starr an einer echten Haarpracht erfreuen kann. Das tut aber auch nichts zur Sache, denn wenn man die Jungs nicht gerade live erlebt, konzentriert man sich eh voll auf die Musik und die Texte und die haben es wirklich in sich. Gespickt mit Ironie, Sarkasmus und jeder Menge Sex rockt das Album von vorn bis hinten geradlinig durch und an die obligatorischen Balladen hat man natürlich auch gedacht. Meine absoluten Favoriten sind „Death To All But Metal“, „Community Property“ (jaja Mädels – so sieht die harte Realität aus ;-) ), „Party All Day (Fuck All Night)“ und „The Shocker“. Alle Fans des 80er Jahre Hair-Metals, die zum Lachen nicht in den Keller gehen, sollten das Album unbedingt mal antesten (auch wenn die regelmäßigen Diskussionen über Bands wie J.B.O. immer wieder zeigen, dass manch einer Probleme mit der Kombination Metal und Humor haben muss). Parodie hin oder her: Die Jungs sind ein echter Hingucker und Hinhörer und sobald wieder ein Konzert in Deutschland auf dem Plan steht, werde ich dort sein. Mein persönlicher Musik-Tipp! Ob man den Jungs ihr provokatives Image abnehmen will, bleibt jedem selbst überlassen.