Seit ihrem Auftritt beim Eurovision Song Contest 2005 sind die Glam-Rocker von Wig Wam kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die einen finden ihre „Verkleidung“ lächerlich, die anderen fahren voll auf den Look und den Party-Rock mit den eingängigen Melodien ab. Letztere sind warscheinlich auch Fans von 70er Jahre Glam-Rock-Bands wie „The Sweet“ und „T-Rex“. Immerhin sahen die damals auch nicht wesentlich anders aus. „Non Stop Rock’n’Roll“ ist bereits das vierte Album der Norweger, die eine große Fangemeinde vorweisen können. Aber immer die gleiche Musik? Ist Glam-Rock überhaupt noch aktuell? Bands wie „Crazy Lixx“, „Crash Diet“, „Mötley Crüe“ oder auch „Hardcore Superstar“ beweisen es – auch wenn die Musiker dieser Band jetzt weitestgehend auf Make-Up und Spandex-Hosen verzichten.
Line-Up:
- Glam – Vocals
- Teeny – Guitars
- Sporty – Drums
- Flash – Bass
Tracklist:
- Do Ya Wanna Taste It
- Walls Come Down
- Wild One
- C’mon Everybody
- Man In The Mon
- Still I’m Burning
- All You Wanted
- Non Stop Rock And Roll
- From Here
- Rocket Through My Heart
- Chasing Rainbows
- Gotta Get It On (Bonus Track)
Ich muss schon zugeben: Manchmal stelle ich mir die – vielleicht berechtigte – Frage, ob die Jungs von Wig Wam es mit ihrem Bühnenoutfit wirklich ernst meinen. Aber dem scheint wohl zu sein, denn das beweist ihr Erfolg, den sie in den letzten fünf Jahren verbuchen konnten. Sicherlich sind sie vor allem in der genannten Sleaze- und Glam-Rock-Szene erfolgreich, aber die ist ja nicht gerade klein. Und genau die Szene wird jedes Wig Wam Album kaufen – auch wenn sich die vier bisher erschienenen Platten kaum unterscheiden. Auf allen bekommt man schönen, partytauglichen und eingängigen Hard-Rock geboten. Der absolute Kracher auf dem aktuellen Album „Non Stop Rock’n’Roll“ ist natürlich der Opener „Do Ya Wanna Taste It“, der schon als Single ausgekoppelt wurde, in der Hoffnung, dass der Song einen Weg in diverse Radiostationen finden wird. Hier in Deutschland hat dies leider nicht funktioniert. Ich habe jedenfalls nichts davon gehört…
Songs wie der Titelsong „Nonstop Rock’n’Roll“, „Wild One“, „Still I’m Burning“ und „Rocket Through My Heart“ sind partytauglich und rocken was das Zeug hält. Und das Schöne an der Musik von Wig Wam ist die Einfachheit, mit der die Mitsing-Refrains aufgenommen wurden. Der mehrstimmige Backgroundgesang geht sofort ins Ohr und bereits nach dem ersten Hördurchgang dürfte jeder das Wichtigste geschnallt haben. Die obligatorischen Balladen dürfen natürlich auch nicht fehlen, aber ob „Chasing Rainbows“ da nicht zu viel des Guten war? Schmalzige Balladen sind ja in dem Genre keine Seltenheit, aber ob die Kinderstimmen unbedingt sein mussten? Für meinen Geschmack etwas zu kitschig.
Fazit: Und wieder ein Wig Wam Album wie man es von der Band gewohnt ist. Neben „Do Ya Wanna Taste It“ besitzt aber meiner Meinung nach kein anderer Song ein ähnliches Hitpotential – was etwas schade ist. Das tut aber dem Album keinen Abbruch, denn das ist partytauglich wie eh und je, aber leider auch viel zu schnell zu Ende. Ein wirklich schönes Werk, was die Rock- und Spaß-Fabrik Wig Wam veröffentlicht hat. 9/10 Punkte.