Full of Hate Festival – 28.04.2009 – Oberhausen

Der Wettergott hatte es an diesem Samstag sehr gut gemeint und so war das Anstehen und Warten bei strahlendem Sonnenschein sogar sehr angenehm. Sehr lange musste ich aber gar nicht vor der Tür stehen, denn fast pünktlich begann der Einlass. Der Ansturm war auch um diese Zeit noch nicht so groß, daher ging es recht schnell, bis man drinnen war. Außerdem gab es nur Stempel, leider keine Festivalbändchen. Sehr schade, sowas macht sich immer gut. Dafür aber – wie schon auf dem Ticket vermerkt – eine Gratis-CD von Legion of the Damned. Auch nicht schlecht. Erstmal ab zum Merchandise, mal schauen, was es für Festivalshirts gibt. Und hier direkt eine Enttäuschung: das Festivalshirt vom Veranstalter war nur noch in M+L zu haben, ebenso das von Amon Amarth. Sehr schlecht kalkuliert, auch wenn es der vorletzte Termin der Tour war. Alle die zu einem späteren Termin kommen, haben keine Möglichkeit, ein Shirt in XL zu erwerben?? Sehr schwach! Zumal es noch nicht einmal mehr nachgedruckt werden sollte. Ärgerlich. Naja, für mich hats noch gereicht, aber nicht jedem passt das nun einmal. Von Obituary gabs dann aber wenigstens noch genug. Immerhin. Und 15,- pro Shirt waren auch normal. Dann zur Garderobe, Klamotten abgeben. Pro Teil 1,-, also Standard…

Sehr pünktlich um 16 Uhr begann die erste Band Knockdown Industries, die mich mit ihrer Musik nicht ganz überzeugen konnten. Aber als Opener machten sie ihre Sache doch recht gut, inzwischen waren auch schon einige Leute in der Halle. Der Sound war eigentlich OK, nicht allzu laut, das sollte sich im Laufe des Abends aber noch ändern. Das Licht hingegen war absolut mies zum Fotografieren: fast die ganze Zeit wurde die Bühne von vorne mit rotem Licht angestrahlt. Ohne Blitz ging da kaum was. Nur habe ich (noch.. dringend als Anschaffung nötig) keinen vernünftigen Blitz, nur den Kamerainternen. Und zunächst war ich mir auch nicht sicher, ob das erlaubt war oder nicht (Order hatten wir aber keine bekommen, die 3-Songs-Regel gab es zum Glück auch nicht). Nun gut, also Augen zu und durch. Was solls.

Die Umbaupause von nur 15min reichte völlig aus und planmäßig ging es um 17.10 mit Secrets of the Moon weiter. Allerdings konnten auch die Jungs aus Osnabrück nicht so richtig begeistern. Black Metal ist nun mal nicht so mein Fall. Hail of Bullets waren um 17.55 als nächtes dran. Die hatten mir auf dem Rock Hard Festival eigentlich ziemlich gut gefallen, den Auftritt dort fand ich aber besser. Kann gar nicht sagen wieso, vielleicht wegen dem Sound? Inzwischen war es doch sehr basslastig und laut geworden. Die fünf aus den Niederlanden rockten aber trotzdem gut ab, schade dass Paul Baayens immer so doof stand, dass er nicht vom (eh spärlichen) Licht richtig erfasst wurde. So ist mir die eine oder andere Grimasse entgangen, denn im Posen und Grimassen schneiden ist er wirklich gut. Man sieht ihm den Spaß am Auftritt richtig an.
Equilibrium
Auf die nächste Band hatte ich mich schon gefreut: Equilibrium. Leider wurde der Sound nun so schlecht, dass vom Gesang nicht viel übrig blieb. Gut, ganz vorne ist der Sound meist eh nicht so gut, aber das war auch weiter hinten nicht viel besser. Ich kann einfach nicht verstehen, warum es mit jeder Band lauter und basslastiger werden muss. Manchmal ist etwas weniger einfach mehr. Ansonsten hat dieser Auftritt einfach Spaß gemacht, Helge war mit dem Fotoapperat ziemlich schwer einzufangen, der bleibt ja keine Sekunde still stehen. Allerdings fehlte der geforderte Klassiker „Unter der Eiche“, aber „Met“ wurde von den Fans dafür gefeiert.

Die Umbaupausen von 15min wurden ziemlich genau eingehalten und so begann Keep of Kalessin pünktlich um 18.45. Aber auch diese mir bisher unbekannte (Black-)Metal Band aus Norwegen konnte mich nicht ganz mitreißen. Inzwischen hatte ich auch echt Hunger, irgendwo musste es doch etwas zum Essen geben? Aber weit gefehlt: nicht einmal Schokoriegel oder Brezeln konnte man kaufen. Und wer vor 20.00 Uhr die Halle verlassen, aber noch einmal wiederkommen wollte, hätte nochmals bezahlen müssen (Notfälle wie Medikamente im Auto vergssen oder Ähnliches natürlich ausgenommen). Das fand ich eine absolute Frechheit, denn so hatte man kaum Chancen, schnell mal irgendwo was essen zu gehen. Ab 20.00 Uhr spielten schließlich die Headliner. Das hieß im Klartext: von 16.00 Uhr bis 0.15 Uhr nix zu Essen. Denn mitgenommen hatte ich blöderweise auch nix. Naja, Cola hat schließlich auch viel Zucker.. Trotzem ein dickes Minus von mir.

Der nächste Kracher auf der Bühne waren Legion of the Damned. Die Death-/Thrash-Metaller aus den Niederlanden legten auch richtig los. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass Richard Ebisch sich nicht mit seinen super langen Haaren beim Bangen in seiner Gitarre verheddert. Das muss man erstmal schaffen. Nur machte auch hier der Sound nicht unbedingt Laune, obwohl der Auftritt sonst beim Publikum sehr gut ankam. Legion of the Damned wurden ziemlich abgefeiert. Und mit einem Mix von Songs aus allen Alben hatten sie auch für alle Fans etwas dabei.
Legion Of The Damned

Viel Atempause gab es nicht, dann kam schon das nächste Highlight: Obituary betraten um 21.40 die Bühne. Auch sie legten eine super Show hin, hatten aber mit ziemlichen Soundproblemen zu kämpfen, denn zwischendurch fiel sogar das Mikro aus. Trotzdem wurden sie begeistert gefeiert, Songs wie das Cover „Dethroned Emperor“ von Celtic Frost oder der Klassiker „Slowly we Rot“ taten dazu ihr übriges. Die Fans waren jedenfalls zufrieden und für einige war es sogar der beste Obituary-Auftritt seit langem. Wer gerne Konzert-Andenken wie z.B. Setlists sammelt, der hatte bei Obituary schlechte Karten, denn sie spielen einfach ohne. Eine eher seltene Ausnahme..

Nun fehlte nur noch der letzte Headliner des Abends: Amon Amarth. Diesmal war ein wenig mehr Umbaupause angesetzt, denn es gab etwas mehr zu tun. Die Bands vorher hatten sich ein Drumkit geteilt, nun wurde dies aber von der Bühne geräumt. Trotzdem waren die Roadies sehr fix und um 23.00 Uhr konnte es direkt weiter gehen. Amon Amarth wurden umjubelt empfangen, mit „Twilight of the Thunder“ fingen sie ihr Programm an. Einige Fans hatten bereits seit Nachmittags tapfer in der ersten Reihe ausgeharrt und schon jede Band gefeiert, waren aber trotzdem immer noch fit, um bei Amon Amarth so richtig abzugehen. Das nennt man gute Kondition und Stehvermögen…
Amon Amarth

Mir selbst hat der Auftritt zwar gut gefallen, jedoch war die Show in Bochum kurz nach Weihnachten noch um einiges besser gewesen. Doch sie haben einen Mix von verschiedenen Alben gespielt und somit Songs für Fans der alten und neuen Stunde gebracht. Für mich war der Schluss am besten: „Death&Fire“, „Victorious March“ (hier blieb mir dann auch keine Zeit zum Fotografieren, denn bei meinem Lieblingssong ist mitmachen angesagt). Nach einem kurzen Break kamen noch 2 Zugaben: „Black Bird“ mit Krähen-Intro und „Persuit of Vikings“, was mich auch sehr gefreut hat. Ein gelungener Abschluss des Abends. Da ich meine Sachen von der Garderobe schon vorher abgeholt hatte, konnte ich direkt zum Bus losdüsen. Allerdings war der dann ziemlich überfüllt, jeder wollte noch mit rein. Nun ja, die paar Minuten Gruppenkuscheln waren dann auch noch zu ertragen. Nur für den Bus ist es nicht ganz so glimpflich ausgegangen, kurz vorm Bahnhof machte es laut Knack und er lag ein wenig tiefer. Was nun kaputt gegangen ist, keine Ahnung, aber eine Inspektion war eindeutig angesagt.

Fazit:
Ein absolut gelungenes Festival, für das ich den Ticketpreis von über 40,- auch nicht zu hoch fand. Man bedenke, wieviele Kracher man hier zu sehen bekam. Doch anscheinend hat dies viele Fans abgeschreckt, denn ausverkauft war es noch lange nicht. Schade eigentlich. Der Sound ließ leider zu wünschen übrig, was die Freude ein wenig getrübt hat. Blöd. Die Bandauswahl an sich war aber prima. Und ein dickes Lob, dass die Umbaupausen so super geklappt haben, so wurde einem ewiges Warten zwischen den Bands erspart. Leider gab es nichts zu essen. Ein großes Minus. Das geht auch anders. Und die Kalkulation der Shirts ist auch ein wenig daneben gegangen. Die Preise allerdings waren vollkommen OK. Was mich noch sehr gestört hat war das verhalten der Ordner: es gab wirklich wenig Crowdsurfer. Dass es verboten war, stand nirgends, durchgesagt wurde auch nichts. Dennoch wurden die Crowdsurfer behandelt wie Schwerverbrecher und mit dem Arm auf dem Rücken jeweils aus dem Graben „abgeführt“. Das kann ich nicht verstehen. Was soll sowas? Wenn sich einer daneben benimmt OK, dann ist das notwendig, aber davon waren die Crowdsurfer weit entfernt.. sie wollten nur ihren Spaß und wurden dann so behandelt? Auch das geht definitiv anders! Da sollten sich die Sicherheitskräfte mal bei anderen Festivals abschauen, wie das sonst möglich ist.
Alles in allem war es ein zwar sehr langer, aber doch gelungener Festivaltag, der viel Spaß gemacht hat.

Beitrag teilen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuellste Beiträge
Themen
Artists

Unser Newsletter für Dich

Mit unserem wöchentlich Newsletter verpasst Du nichts mehr – natürlich kostenlos und jederzeit kündbar.